Hoven strikes
Kratzen, kratzen, kratzen. Die Tätigkeit, der die in Hamburg lebende Zeichnerin Line Hoven über die letzten zwei Jahre hinweg den Grossteil ihrer Lebenszeit widmete, verursacht charakteristische Geräusche. Wenn man sie anruft, hört man es im Hintergrund: kratz, kratz... Zu Hovens Arbeitswerkzeug gehört neben Bleistift und Radiergummi eine Sammlung von Cuttermessern, mit der sie schwarzen Schabkarton bearbeitet. Die vergleichsweise aufwändige Zeichentechnik wird nur von wenigen Illustratoren und Comiczeichnern praktiziert, kein Wunder: zur leidigen Erfahrung des Schabkartonkünstlers gehört es, dass er viel mehr Zeit am Zeichentisch verbringt als die meisten seiner Kollegen und Kolleginnen.
Line Hovens Debüt "Liebe schaut weg", bereits seit einiger Zeit von Reprodukt angekündigt, erscheint dementsprechend mit einiger Verspätung. Wirft man aber einen Blick auf die entstandenen Seiten, weiss man warum. Die Akribie der Ausführung ist hervorstechendes Merkmal von Hovens Stil, die stillen Zwischentöne darf man dann beim Lesen entdecken. Das Buch erzählt die Geschichte einer Liebe über nationale und ideologische Grenzen hinweg.
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